Die Nordische Küche war viele Jahre auf dem Vormarsch,
Das Restaurant Noma in Kopenhagen ist eins der besten Restaurants der Welt.
Ich habe dort nie gegessen, es übersteigt auch leider mein Budget, aber ich habe Dokumentationen über das Noma und Co gesehen und ehrlich gesagt den Hype nicht so richtig verstanden.
Was ist so toll daran sauer eingelegte Schilfwurzeln zu essen
Aber hier soll es um die traditionellen Gerichte gehen..
Fangen wir mit Smørrebrød an:
In Kopenhagen gibt es das Restaurant von Ida Davidsen, es heißt Ida Davidsen und ist die Verkörperung des klassischen dänischen Smørrebrød.
Das Thema ist, wie verstecke ich möglichst elegant ein Stück Roggenbrot unter diversen Schichten von Fisch, Fleisch und anderen Leckereien.
Tatsächlich erfordert die Herstellung dieser Spezialität eine mehrjährige Ausbildung.
Wer es etwas Moderner möchte geht zu Aamands Deli.
Adam Aamand hat das Smørrebrød neu interpretiert, soweit ich weiß stammt auch er aus dem Dunstkreis des Noma.
Ich habe sein Smørrebrød nicht probiert aber es soll sehr gut sein.
Auf jeden Fall gehört zu einem guten Smørrebrød ein Schnaps und ein Bier, wenn man es traditionell genießen möchte,
aus eigener Erfahrung kann ich sagen es geht zur not auch mit Wasser oder Cola.
In jedem Fall ist jedes gut gemachte Smørrebrød für sich ein kleines Kunstwerk
Mein liebstes Smørrebrød ist “Dyrlægens natmad” “Tierarztes Abendessen”
Es besteht aus Leberpastete, Salzfleisch, Zwiebeln, Kresse und Gelee ach ja ein bisschen Brot ist auch dabei.
Hier in Süddänemark gibt es eine Spezialität die Kong Fieddes Livret heißt.
Also König Frederiks Leibgericht
Kartoffeln bzw. Pommes Frittes, eine spezielle Sauce, ich glaube auf Rotweinbasis, die heißt hier Favorit Sauce, Rindergeschnetzeltes alla Stroganoff, hartgekochte Eier, Rote Beete und Gehackte Zwiebeln… echt lecker
Im Rahmen meiner Recherchen für diesen Podcast habe ich ein Traditionelles Gericht namens Skreder Duelse gefunden,
Gebratener Speck in Bechamelsauce mit Zwiebeln
Klingt für mich nicht wirklich Lecker, mir wurde aber versichert das es sehr gut schmeckt.
Eine Spezialität auf der Insel Bornholm ist “Sol over Gudhjem”
Geräucherter Hering mit Schnittlauch Radieschen und rohem Eigelb auf Roggenbrot.
Dazu, wer hätte es gedacht gehört ein Bier, vorzugsweise eines von der, auf Bornholm ansässigen Brauerei Svaneke.
Über Hotdogs, Hamburger und Rote Würstchen brauchen wir wohl nicht zu sprechen, wer das nicht kennt einfach mal beim nächsten Dänemarkbesuch probieren.
Frikadellen sind besonders in Süddänemark auch eine echte empfehlung, ich habe noch nie so gute Frikadellen gegessen wie hier.
EIne Sache muß noch erwähnt werden und das ist Lakritz, die Dänen sind verrückt nach Lakritz.
Ich weiß entweder man liebt es oder man hasst es , aber sehr ich Lakritz mag, Lakritz im Eis, Schokolade oder Joghurt ist auch mir zu viel.
Die Dänen packen es fast überall rein, Lakritz im Schnaps kennt man ja auch in Deutschland aber hier gibt es den in unglaublich vielen Variationen.
Wer Lakritz liebt ist hier auf jeden Fall richtig.
Krasser, ist die Hotdog “Alternative” für Vegetarier.
Krasser ist ein Hotdog ohne Wurst,
falls sich der eine oder andere jetzt fragt, was statt der guten roten Wurst auf dem Hotdog ist, hier die Antwort:
Nix
Es ist einfach alles drauf was auf einem “Normalen” Hotdog ist, außer Wurst.
Meine Tochter die sich rein Vegetarisch ernährt, hat mir bestätigt das es echt lecker schmeckt, ich habe bis jetzt auf eine Überprüfung dieser Aussage verzichtet.
Noch ein paar Worte über dänische Supermarktartikel:
Eingelegter Hering:
In jedem Dänischen Supermarkt, gibt es im Kühlregal, da wo der Fisch steht, unscheinbare kleine, meist weiße Plastikeimer.
In diesem Eimerchen befinden sich kleine Heringshappen, mariniert in einer süß sauren Flüssigkeit mit Zwiebeln und Gewürzen.
Das gehört auch zum klassischen Julefrokost, also zum typisch dänischen Weihnachtsessen.
Wenn ihr eingelegten Fisch mögt, also Bismarckhering, Rollmops usw. dann müsst ihr dieses Zeug probieren.
Ich kaufe es recht selten, weil ich mich regelmäßig damit überfresse, wenn ich sie im Kühlschrank habe.
Die Dänen können Fisch! Und vor allem können sie Hering.
Makrel Guf:
Im Supermarkt kann man im Fischregal praktisch nicht daneben greifen.
Außer man erwischt Makrel Guf, was mit dem leckeren, süßen Guf, das man sich hier gerne aufs Eis klatschen lässt, nicht das geringste zu tun hat.
Ein braunes Fischpüree mit einer ordentlichen Schicht Majonäse oben drauf, es muss Menschen geben die das mögen, ich gehöre definitiv nicht dazu.
Käse:
Zum Thema Käse möchte ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber dänischen Käse gibt es entweder am Stück oder in so quadratischen Plastikdosen, in denen der Käse auf den ersten Blick aussieht wie dieser Schmelzkäse der nicht in den Kühlschrank muß.
Er schmeckt aber um längen besser, auf der Verpackung steht immer wie viel Fett der Käse in der Trockenmasse hat und wie lange er gelagert wurde.
Egal was das steht, und wir sprechen hier über meinen persönlichen Geschmack. Ich möchte also niemandem zu nahe treten die Geschmäcker sind verschieden.
Also egal was drauf steht, für mich schmecken die alle gleich.
Nicht schlecht aber gleich.
Ausser dem Endgegner:
Gammel Ole, der alte Ole
Ich weiß nicht wie viel Fett Gammel Ole hat aber er ist definitiv länger, viel länger gelagert als die anderen Langweiler. Er ist scharf und würzig und ganz sicher nicht jedermanns Sache, aber ich mag ihn. Auch wenn die Zahnbürste nach dem Abendessen den Kampf gegen Ole verliert.
Butter:
Die Butter in DK ist eigentlich immer gesalzen.
Am Anfang ein bisschen komisch wenn man sich sein Nutella oder die Marmelade auf ein Brötchen mit gesalzener Butter schmiert. Für mich wirkt das Salz eher wie ein geschmacksverstärker, alles, auch Süßes schmeckt besser mit gesalzener dänischer Butter.
Zum Backen ist das aber nicht immer gut, man findet deshalb auch ungesalzene Butter. Aber man muss sie suchen.
Auch typisch dänisch ist die Pålagschkolade, die beste ist die von Galle & Jessen.
Eine hauchdünne Scheibe Schokolade, die So intensiv schmeckt, das eine Scheibe für eine ganze Brötchenhälfte ausreicht. Ich habe am Anfang immer 2 oder 3 aufs Brötchen gelegt, aber schnell gelernt, dass das Quatsch ist. Eine Scheibe ist genau die richtige Dosis.
Die Schokolade gibt es in hell und dunkel, ich persönlich bevorzuge die helle.
Milch:
In einem durchschnittlichen dänischen Supermarkt, gibt es mehr Milchsorten als in einem deutschen, es gibt von der “normalen” 3,5% Fett Milch, die hier Sølmjælk, also Süßmilch heißt, über Letmjælk 1,5%, Minimjælk 0,5% bis zur Skummetmælk 0,1% Fett und damit in meinen Augen weißes Wasser. Dazu gibt es noch einige spezielle Sorten, wie zum Beispiel Acidophilusmilch, nur H-Milch ist hier praktisch nicht vorhanden.
Der klassische Becher Joghurt oder Pudding, wie wir ihn in Massen in jedem deutschen Supermarkt finden, macht sich in DK recht rar.
Dafür gibt es jede Menge Joghurt aller geschmacksrichtungen, einschließlich Lakritze in 1 Liter Tetrapacks. Ich kaufe die nicht mehr weil bei mir immer mindestens die hälfte schlecht wird.
Fleischwaren:
Apropos Fettstufe, die gibt es hier auch beim Hackfleisch. Bein Rinderhack. (Oksekød) haben die meisten Supermärkte 3 Sorten, fett, mittel und mager. Die verschiedenen Stufen werden in % Fett angegeben.
Im Wurstregal gibt es nicht viele Unterschiede, was ich sehr empfehlen kann ist Sardel Pølser, die schmeckt ein bisschen wie Leberkäse, nur feiner.
Rullepølser, ich kenne viele Dänen die Rullepølser lieben und keinen Deutschen der sie mag. Für Rullepølser werden dünne Scheiben Schweinebauch mit Kräutern bestrichen und zu einer Wurst gerollt. Klingt eigentlich gut, ich mag sie aber trotzdem nicht. Vor einigen Jahren sind viele Menschen in DK an einer Infektion durch mit Bakterien verseuchter Rullepølser gestorben, 160 Kilo davon haben damals auch ihren Weg nach Deutschland gefunden, muss wohl doch Deutsche geben die sie mögen.
Hamburgeryg ist eigentlich sehr magerer Kassler, man kann ihn hier als Braten, aber auch als Aufschnitt kaufen. Mir ist er als Braten zu Mager, er wird sehr schnell Trocken.
Gemüse:
Was soll denn an Gemüse anders sein?
Eigentlich nichts, ausser das es hier ab Spätsommer sogenannte Rodfrugter regelmäßig im Gemüseregal gibt. Ich liebe Wurzelgemüse und freue mich jetzt schon auf das Angebot von Petersilienwurzel, Pastinake, Topinambur und Roter Bete. Alle diese Wurzeln sind über Herbst und Winter im Supermarkt günstig zu haben. Entweder einzeln oder in Tüten, frisch oder tiefgekühlt als „Rodfrugter Mix.
Ich weiß nicht wie es in Deutschland ist, aber hier gibt es in fast jedem Supermarkt das ganze Jahr grünen Spargel. Ich bin mittlerweile ein Riesen Fan von grünem Spargel.
Dieser Beitrag ist ein Aufsatz den ich für den Hygge Podcast geschrieben habe. Nach zu hören unter https://danmark-podcast de